Es war eine beispiellose Aktion: Das Rückholprogramm, mit dem das Auswärtige Amt eine viertel Million Deutsche heimgeflogen hat. Nun werden die Betroffenen zur Kasse gebeten - doch die Höhe der Summe bleibt unklar.
Wer nachfragt bei Reisenden, ob sie inzwischen eine Rechnung vom Auswärtigen Amt für ihren Rückholflug bekommen haben, der kriegt immer dieselbe Antwort. "Wir haben nichts gehört und warten immer noch", erzählt zum Beispiel Theresa Böhm aus München. Ihre Eltern waren im März in Mexiko gestrandet, als plötzlich die regulären Flüge gestrichen wurden. Sie kamen dann im Rahmen der Corona-Rückholaktion wieder nach Deutschland - mit einer Maschine, gechartert vom Auswärtigen Amt.
"Im Formular, in dem man seine Daten angegeben hat, musste man unterschreiben, dass man bereit ist, dafür etwas zu zahlen", sagt Böhm. Wie viel genau, das ist auch knapp zwei Monate nach Ende der Aktion offen.
Es geht um Gleichbehandlung
Außenminister Heiko Maas hatte vor Kurzem angekündigt: "Das ist auch nötig - aus Gleichbehandlungsgrundsätzen, weil wir bei der Rückholaktion auch mit privaten Anbietern zusammengearbeitet haben. Diejenigen, die mit kommerziellen Fluggesellschaften geflogen sind, mussten ihre Tickets auch bezahlen."
Wer also mit einem Charter-Flug vom Auswärtigen Amt zurückgeholt wurde, bekommt bald Nachricht. Fällig wird dann eine Pauschale. Die richtet sich nach der Entfernung, nach vergleichbaren Durchschnittspreisen für ein Economy-Ticket und nach den Kosten ähnlicher Rückholaktionen anderer EU-Länder, wie das Auswärtige Amt erklärte. Ob die tatsächlich entstandenen Kosten gedeckt sind, spielt demnach keine Rolle.
Konkrete Summen noch unbekannt
Es geht also eher um ausgleichende Gerechtigkeit. Konkrete Summen will das Auswärtige Amt bislang nicht nennen. Realistisch scheinen verschiedene Pauschalen für Mittel- und Langstreckenflüge, die vor allem im dreistelligen Eurobereich pro Person liegen dürften. Auch Theresa Böhm und ihre Eltern werden wohl bald eine Rechnung bekommen für die Rückholung aus Mexiko: "Das finde ich ok. Man ist ja auch geflogen", sagt die Münchnerin.
Die Politik muss sich jetzt noch um eine andere große Abrechnung kümmern: Denn der Bundestag hatte der Bundesregierung 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die Charterflüge für die Rückholaktion vorzufinanzieren. Von dem Geld soll aber nun einiges zurückfließen - unter anderem die Eigenanteile der Reisenden.
Quelle: ARD Nachrichten
Reisevernstalter haben 3X soviele Gäste zurückgeholt wie Herr Maas und wir stellen keine Rechnungen!
Ein Grund mehr sich bei bei Urlaubsreisen an zuverlässige Reiseveranstalter zu wenden!