4 Thesen zur Nachhaltigkeit

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Schwellen- und Entwicklungsländer

In der öffentlichen Debatte wird immer wieder gefordert, auf Flugreisen in ferne Länder  aus Klimaschutzgründen zu verzichten

Eine eindimensionale Perspektive:

Denn Reisen insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländer haben viele positive Effekte auf Frieden, Wohlstand, Teilhabe sowie den Schutz von Flora und Fauna. Damit zahlt der Tourismus unmittelbar auf die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen ein.

  • These 1:  Reisen reduziert Armut.

Die Reisewirtschaft ist auf Wachstumskurs. Das gilt insbesondere für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Seit dem Jahr 2010 haben sich die Tourismusausgaben dort um rund 40 Prozent auf über 470 Milliarden US-Dollar erhöht. Eine weitere Kennziffer:  In Afrika sichern alleine deutsche Touristen rund 590.000 Arbeitsplätze. Insgesamt sichert die Reisewirtschaft 319 Millionen Arbeitsplätze weltweit und die Dynamik ist erheblich. Seit 2014 hat jeder fünfte neu geschaffene Arbeitsplatz mit Tourismus zu tun.

  • These 2:  Reisen ermöglicht Teilhabe.

Weltweit arbeiten mit 54 Prozent mehr Frauen im Tourismus als Männer. Die Gründe:  Einstiegshürden sind niedrig, die Arbeitszeiten flexibel. Auch wenn das Gehalt oftmals auf vergleichsweise niedrigem Niveau verharrt, fällt der sogenannte Gender Pay Gap im Tourismus geringer aus als in vergleichbaren Wirtschaftszweigen. Zudem bieten sich Unternehmerinnen besondere Chancen. Damit spielt die Reisebranche auch eine Rolle für mehr Gendergerechtigkeit.

  • These 3:  Reisen schützt Flora und Fauna.

Touristen suchen oftmals Erlebnisse in einer intakten Natur oder wollen wilde Tiere  beobachten. Flora und Fauna profitieren deshalb von einem nachhaltigen Tourismus.  Beispiel Ruanda: Die Population der Berggorillas hat sich dort spürbar erholt und ist nun Herzstück der regionalen Tourismusindustrie. Aber auch viele Nationalparks können vor allem dank des Tourismus geschützt und erhalten werden.

  • These 4:  Reisen trägt zu Frieden bei.

Natürlich schafft Tourismus nicht pauschal Frieden – er kann aber ein wichtiger Baustein dafür sein. So stellt ein aktueller Bericht der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) fest, dass sich der Tourismus insbesondere in Afrika positiv  auf das friedliche Zusammenleben auswirkt.

 

Quellen u.a.: AWF, UNCTAD, UNWTO, WTTC / DRV